Einmal abgesehen davon, dass es sich mehr und mehr
herumspricht, dass Wasser aus Plastikbehältern nicht wirklich bedenkenlos und
gesund ist, müssen wir uns fragen, ob abgefülltes Mineralwasser überhaupt nötig
und gesünder als Leitungswasser ist. Auch ist nicht jedem bewusst, dass uns
verpacktes Wasser beträchtlich mehr kostet, als das Wasser aus dem Hahn.
Wir müssen uns vor Augen führen, dass Wasser für unsere Gesundheit viel mehr tut, als nur als „Lebensmittel“ gesehen werden zu dürfen und dass das, was uns das Marketing der Abfüllindustrie weismachen möchte, nichts anderes, als eben dies ist: Marketing.
Dabei wäre es jedem möglich, hier und heute, dem Konsum abzuschwören und ganz bequem Zuhause reinstes und wertvolles Wasser zur Verfügung zu haben... durch die Anschaffung einer guten, privaten Filteranlage!
Ist Mineralwasser nun sauber, oder nicht?
Regelmäßig führen 2 der bekanntesten Testinstitutionen, Stiftung Warentest und Ökotest, Wassertests durch, wobei sich herausstellt, dass, so rein und unschuldig das Mineralwasser im Glas aussieht, es gar nicht ist. So fand Stiftung Warentest in mehr als der Hälfte der geprüften Produkte im Laufe der Jahre, immer wieder Rückstände von synthetischen Süßstoffen, Pestiziden und Korrosionsschutzmittel, sowie Keime und Spuren von Glyphosat!
2017 konnten die Tester weiterhin lediglich jedes dritte Wasser mit „gut“ bewerten... man darf sich aber fragen, ob dies tatsächlich „gut“ genug ist.
Ökotest bestätigt im Prinzip die Ergebnisse, auch wenn es heißt, dass die gefundenen Rückstände für unsere Gesundheit bedenkenlos seien, aber ein fader Beigeschmack bleibt, oder?
Auch wurden die „Nährstoffgehalte im Mineralwasser“ gemessen mit erstens unterschiedlichsten Ergebnissen und zweitens finden sich neben Mineralien auch chemische Substanzen, deren Herkunft aus den PET-Flaschen vermutet wird.
Traurig, aber wahr, ist die Tatsache, dass auch im Leitungswasser, welches in Deutschland das am häufigsten und genauesten kontrollierte Lebensmittel sein soll, Verunreinigungen durch Medikamente, Pestizide und Bakterien nicht ausgeschlossen werden können.
Mag das Wasser im Wasserwerk noch relativ gut sein, kann die Qualität durch die Verteilung durch teils veraltete Rohrsysteme, nicht vollends garantiert werden. Hier sollte man aber zusätzlich wissen, dass sich im Trinkwasser bis zu 30.000 verschiedenste Substanzen befinden können! Nur wird auf 32 Substanzen, deren Grenzwerte nicht überschritten werden dürfen, plus Leitwert (MS), geprüft! Upps...
Nicht desto trotz, befand Stiftung Warentest 2016, nach einer Untersuchung von aus 13 Bundesländern entnommenen Leitungswasserproben, dass die Ergebnisse meist besser ausfielen, als die von Mineralwasser. Keine der Proben hat die gesetzlich festgelegten Grenzwerte überschritten.
Hierzu muss gesagt werden, dass die Vorgaben der Trinkwasserverordnung strenger sind, als für Tafelwasser, was umgekehrt bedeutet, ein Flaschenwasser DARF verunreinigter sein!
Was nun noch den Mindestgehalt von „wertvollen Mineralien“ im Kaufwasser angeht: dafür gibt es keine Vorgaben. Wozu auch? Mineralien bezieht unser Körper in ausreichender Menge aus gesunder Nahrung. Das mit den ach so besonders wertvollen Mineralien im Wasser, gehört zur Vermarktungsstrategie der Industrie. Ja, und wenn man dies ständig hört und sieht, dann glaubt man es auch, richtig?
Wieviel teurer ist Mineralwasser eigentlich?
Geht man von den Angeboten im Supermarkt aus, liegt die Preisspanne zwischen ca. 15 Cent und 70 Cent pro Liter, wenn man nicht gerade knapp 4€ für das Designerwasser Voss der Stars und Sternchen zahlen möchte.
Ein Liter Leitungswasser kostet lediglich ca. 0,2 Cent...nicht Euro, nein Cent. Also klarer Punkt für das Leitungswasser.
So betrachtet, lohnt sich also der Verbrauch von Leitungswasser finanziell eindeutig. Transportfähig macht man es dann durch die Anschaffung von unzählig wiederverwendbaren Glas- oder Edelstahlflaschen, was nicht nur praktisch, sondern obendrein eine weitere Investition in die Umweltschonung ist.
Plastikflaschen sind schlecht!
Wenn man heute in die Wasserregale im Supermarkt schaut, was sieht man da? Genau, mindestens 80% Wasser in PET-Flaschen.
PET wird aus Erdöl gewonnen, was einen beträchtlichen Energieaufwand erfordert, was allein schon einen dicken Minuspunkt in der Ökobilanz bringt. Aber gut, sind ja mittlerweile zum Glück überwiegend Pfandflaschen. Leider bedeutet dies keine Aufhebung, sondern lediglich eine Aufschiebung der Umweltbelastung. Dadurch, dass Plastik tatsächlich nur begrenzt recyclebar ist, anders als Glas, landet es am Ende doch im Müllberg, der sich jahrhundertelang nicht abbaut. Aber wir kennen auch Nachrichten von Plastikmüll in der Natur bis hin zur Mikroplastik Horrormeldung.
Hier hört der offensichtlichste Nachteil von PET aber nicht auf. Erwiesenermaßen, gibt PET gesundheitsschädliche Chemikalien an den Inhalt ab. Jeder weiß es, und trotzdem...
„Unsaubere“ Geschäfte großer Konzerne mit Flaschenwasser
Inzwischen ist das Recht auf sauberes Wasser ein Menschenrecht!
Dennoch fehlt immer noch Millionen von Menschen der Zugang dazu. Kommt es einem dann nicht falsch vor, dass Konzerne wie Coca Cola, Nestlé und PepsiCo, etc, wertvolles Wasser wie ein gewinnbringendes Handelsprodukt behandeln? Wo immer möglich, kaufen diese Unternehmen verfügbare Quellen auf, füllen das Wasser als Tafelwasser in, ja, meistens Plastikflaschen ab, und so kann der Konsument sich dieses Wasser teuer einkaufen.
Hier und da gab es in der Vergangenheit Meldungen, dass dieses Abfüllgeschäft in ärmeren Gegenden der Welt, wie zB Pakistan und Indien, zu Wasserknappheit und Absenkung des Grundwasserspiegels führte, zum Nachteil der örtlichen Bevölkerung. Eine weitere recht bekannte Nachricht, war das Aufbegehren einer amerikanischen Kleinstadt gegen die Vermarktungspläne von Nestlé, aus Furcht vor den Folgen.
Allerdings kann man den Konzernen anrechnen, dass sie durchaus Trinkwasserprojekte in Entwicklungsländern fördern. Macht sich ja auch prima im Firmenprofil... Aber seien wir doch ehrlich: Ich kenne keinen Konzern, der durch Wohltätigkeit mächtig geworden ist, also kann man solche Projekte, so toll sie auch sein mögen, lediglich als Marketingstrategie sehen.
Daher, solange Menschen in Wassernot leben, dürfte es Wasser als Handelsgut nicht geben!
Mineralwasser könnte aus der Region stammen!
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von angebotenen Mineralwässern. Fast jede Region in Deutschland verfügt über eigene Brunnen. Daher könnte man durchaus entscheiden, nur Wasser aus der Region zu kaufen. Da es aber so ist, dass das Wasser mit der besten Werbestrategie am besten an die Frau, den Mann und die Diversen gebracht wird, fragen sich viele Konsumenten kaum, wo das Wasser eigentlich herkommt, wie weit transportiert werden muss, um im Lieblingssupermarkt angeboten werden zu können.
Gerolsteiner ist eins der beliebtesten deutschen Mineralwässer, deren Quelle in Rheinland-Pfalz liegt, aber wird ebenfalls hunderte Kilometer weit nach Mecklenburg-Vorpommern und Niederbayern verkauft. Von San Pellegrino, Evian und Volvic wollen wir mal gar nicht sprechen. Naja, aber zum Glück senkt die Abfüllung in Plastikflaschen das Transportgewicht und schont die Umwelt einigermaßen... naja, wenn man das eingesparte Glasgewicht nicht durch mehr Plastikwasserflaschen ausgleichen könnte.
Der negative Umweltaspekt bei der Vermarktung der bekannten Wassermarken ist auch nur ein Teil des Problems. Wer genau hinschaut, kann erkennen, dass diese Marken einigen großen Konzernen angehören und dieser Trend hält an. Die Frage ist, wie lange man sicher sein kann, dass deutsche Wasserversorger weiterhin in kommunalem Besitz bleiben und wir alle noch relativ günstig an Wasser kommen?
Und dann ist da weiterhin die Frage, wie gut ist unser Wasser wirklich?
Fazit: Einen grossen Teil Plastikmüll zu vermeiden wäre hier und jetzt recht einfach, durch die Vermeidung von Industriewasserkonsum. Ohnehin ist Leitungswasser tatsächlich besser kontrolliert, als Flaschenwasser.
Und wer ganz sicher gehen möchte, setzt auf die Kombination aus Leitungswasser und einer guten Heimwasserfilteranlage.